Startschuss für HamNet-Konzept HB9LU

HB9LU hat an der GV vom 20. Jan. 2012 beschlossen, HAMNET als neue Betriebsart in der Region Luzern weiter zu verfolgen und eine Anbindung an das Amateurfunk-Netz aufzubauen. Was kann man sich jetzt aber unter HAMNET vorstellen? Es ist ein neues Experimentierfeld, welches sich im höheren Frequenzbereich abspielt.
[pullquote_center width=»60%»]Vorwiegend setzt man hier die 5,8 GHz oder auch 2,4 GHz WLAN – Technik ein.[/pullquote_center]Da die Abmessungen der Antennen hier eher klein ausfallen, können auch Funkamateure mit beengten Platzverhältnissen mitwirken und sich daran beteiligen. Es geht auch darum eigene Erfahrungen mit dieser WLAN-Technik, IP basierenden Diensten, Routing Protokollen und vor allem auch die Erstellung von Inhalten, welche auch für andere Funkamateure interessant sind. Gerade hier bietet sich die Möglichkeit für Interessierte sich in der Welt der Informations-Technologie voll auszuleben. Zum Beispiel kann jemand eine Wetterstation betreiben und die Daten exclusiv den Funkamateuren zur Verfügung stellen. Wenn z.B. jemand ein tolles QTH mit einer tollen Aussicht hat, kann er beispielsweise eine Web-Cam betreiben und schöne Bilder ins HAMNET einspeisen. So gibt es noch viele Möglichkeiten, wie jeder einzelne Inhalte oder Dienste in den Netzverbund einfliessen lassen kann.

Grundsätzlich ist das HAMNET ein “Intranet” für Funkamateure. Es soll und kann kein Internet Ersatz sein. Es ist auch nicht angedacht, dass Funkamateure nun via HAMNET Ihren Internet-Zugang haben können. Allerdings wird die genau gleiche Technologie eingesetzt und genau darum kann man auch auf günstige Netzwerk-Komponenten zurückgreifen und es sind keine teuren Spezialentwicklungen nötig. Man kann also schon mit kleinem Budget mitmachen. Wie schon früher bei Packet-Radio spielt auch der Gedanke mit, dass die Funkamateure ein eigenes und von den kommerziellen Anbietern unabhängiges Netz betreiben können. Damit die Netzknoten untereinander im Verbund stehen, sind natürlich erhöhte Standorte von Vorteil.

In der ersten Phase werden die bewilligten Linkstrecken nach und nach aufgebaut und in Betrieb genommen. Vorab gibt es aber noch etwas Planungsarbeit und auch einige Tests werden sicher noch auf dem Programm stehen. Wenn das Konzept finalisiert ist, kann es dann mit der Umsetzung losgehen. Es ist damit zu rechnen, dass im Frühling/Sommer die Bauarbeiten in Angriff genommen werden können. Eine genauerer Zeitplan kann an dieser Stelle noch nicht abgegeben werden, da die Beteiligten OM’s auch im Berufsleben stark eingebunden sind und die Freizeit immer gut eingeteilt werden muss.
In der ersten Phase geht es darum, den “Backbone” in Betrieb zu nehmen und damit den Rückgrat des Netzes zu erstellen. Auf dem Sonnenberg ist für unsere Region der Benutzer-Zugang vorgesehen. Für alle, welche freie Sicht auf den Sonnenberg haben, sehen die Chancen für einen einfach zu realisierenden Zugang ins HAMNET gut aus.
Es wäre schön, wenn sich der eine oder andere Interessierte OM eigene Gedanken machen würde, wie und mit was er ev. einen Beitrag zu einem tollen Netzwerk der Zukunft beitragen könnte.

Vy 73 de Walti, HB9TLX