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Aktuell wird auch über das Funkwetter berichtet, hier von Tom DF5JL vom 17.02.2024

Zyklus 25: Maximum schon erreicht?

Das belgische Königliche Observatorium hat eine Analyse zum ersten Peak im 25. Sonnenfleckenzyklus unter https://www.stce.be/content/sc25-tracking veröffentlicht. Berücksichtigt wurden verschiedene Aspekte des Weltraumwetters, von Sonnenfleckenzahlen über geomagnetische Indizes bis hin zur kosmischen Strahlung. Die zahlreichen Diagramme ermöglichen einen Vergleich mit früheren Sonnenzyklen in ähnlichen Phasen ihrer Entwicklung. Demnach befinden wir uns jetzt kurz vor oder bereits nach dem Sonnenfleckenmaximum im aktuellen Sonnenzyklus.

Dementsprechend fiel das Funkwetter der vergangenen Woche aus. Zu Wochenbeginn kletterte der solare Flux auf 208 Einheiten, begleitet von angeregtem Flare-Gewitter und dem bislang viertstärksten Flare des aktuellen Zyklus SC25 am Freitag Morgen. Wir erinnern uns: Eine Woche zuvor, ebenfalls am Freitag, brach der bisher zweitstärkste Flare aus, ein X3.3-Flare. Und obwohl der Flare am letzten Freitag «nur» der viertstärkste war, brachte er Spannung mit. Denn der Ausbruch fand in der aktiven Region AR3576 statt, am westlichen Sonnenrand – und damit durchaus noch in der «Gefahrenzone», so eine erste Einschätzung einiger Weltraumwetterexperten. Doch wenig später ergab die Analyse der ersten Datensätze, dass zwar ein koronaler Masseauswurf stattgefunden hatte, aber fernab davon, sich in Richtung Erde zu bewegen.

Und wie sieht es für die kommende Woche aus? Nun, die Sonnenaktivität bleibt zunächst auf angehobenem Niveau. Weitere M-Flares sind zu 60 Prozent, X-Flares zu 15 Prozent wahrscheinlich. Jedoch wird erwartet, dass die Aktivität in den nächsten Tagen abnimmt, da die große Sonnenfleckenregion im Südwesten auf die andere Seite der Sonne rotiert. Zwar wurden im Verlaufe des 16.2. zwei mögliche, auf die Erde gerichtete CMEs identifiziert. Doch gilt es als wahrscheinlich, dass beide die Erde eher verfehlen werden. Dennoch gibt es eine wenn auch eher geringe Chance, dass am 19. oder 20. Februar ein CME die Erde streift.

Der solare Flux fällt in den nächsten Tagen auf bis zu 150 Einheiten zurück, bei meist ruhiger Geomagnetik.

Die für 3000 km Sprungentfernung geltende Grenzfrequenz der F2-Schicht foF2 liegt derzeit nachts in Dourbes (Belgien) zwischen 11 und 13 MHz, bei Sonnenaufgang bei 26 MHz und zwei Stunden bei 34 MHz. Sie bleibt tagsüber zwischen 34 und 38 MHz, erreicht bei Sonnenuntergang 30 MHz und liegt zwei Stunden nach Sonnenuntergang bei 19 MHz. Insgesamt erwarten wir somit gute Ausbreitungsbedingungen auf allen Bändern zwischen 75 und 11 Meter.

Zum Schluss noch ein Empfangstipp: Auf 472,6 kHz sendet die neue CW-Bake W8JI/B mit 5 Watt EIRP. Das QTH befindet sich rund 50 Meilen südlich von Atlanta, Georgia. Eine Nuss, die mit guten Antennen und ruhigen Empfangsbedingungen zu knacken sein sollte?

Quelle und weitere Informationen unter fading.de