Wenn Amateurfunk und Geografie zusammenfinden
Geografie und Amateurfunk sind seit jeher eng miteinander verbunden. Funkamateure jagen Kontakte aus entlegenen Regionen der Erde, berücksichtigen Geländeformen bei VHF- und UHF-Verbindungen und erleben täglich, wie stark Atmosphäre und Sonnenaktivität den Funkbetrieb beeinflussen. Genau diese Schnittstelle zwischen Funktechnik und Raumbezug steht im Zentrum einer aktuellen Diskussion im QRZ-Forum unter dem Titel „Mapping ham radio“.
Vom Funkkontakt zur Weltkarte
Der Funkamateur N4ZJB beschreibt in der Diskussion sehr anschaulich, wie ihn bereits früh die globale Dimension des Amateurfunks faszinierte. Schon als Schüler motivierten ihn weltweite Funkkontakte und der internationale Kurzwellenrundfunk der 1980er-Jahre so stark, dass er später Geografieprofessor wurde.
Als er vor einigen Jahren wieder aktiv in den Amateurfunk einstieg, stellte er fest, dass ihm zusätzliche Karten fehlten, um die Funkgemeinschaft besser zu verstehen – insbesondere, um einschätzen zu können, wie selten oder häufig bestimmte Kontakte tatsächlich sind.
Kartografie trifft Amateurfunk
Aus dieser Idee entstand ein spannendes Projekt: Gemeinsam mit einem seiner Studenten, Dylan Traxler von der James Madison University, entwickelte N4ZJB thematische Karten zur Visualisierung der US-amerikanischen Amateurfunklandschaft. Der Student nutzte seine kartografischen Fähigkeiten, um aus öffentlich verfügbaren Daten aussagekräftige Karten zu erstellen.
Grundlage dafür waren FCC-Lizenzdaten aller aktiven US-Funkamateure, denen geografische Koordinaten (Latitude/Longitude) zugeordnet wurden. Die Positionsbestimmung erfolgte dabei über die Postleitzahl (ZIP-Code) der jeweiligen Lizenzinhaber. So entstanden Karten, die zeigen, wie Funkamateure räumlich verteilt sind und in welchen Regionen besonders viele oder wenige Stationen aktiv sind.
Mehr Verständnis für die Funkgemeinschaft
Solche Karten eröffnen neue Perspektiven auf den Amateurfunk
- Einschätzung der Seltenheit bestimmter QSOs
- Besseres Versdtändnis regionaler Funkdichte
- Unterstützung bei der Ausbreitungsanalyse und bei Contesten
- Anschauliche Darstellung der Amateurfunk-Community für Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit
Die Diskussion im QRZ-Forum zeigt deutlich, dass das Interesse an Mapping-Lösungen im Amateurfunk wächst – nicht nur als Spielerei, sondern als ernstzunehmendes Werkzeug zur Analyse und Darstellung des eigenen Funkbetriebs.
Ausblick
Ob durch Logbuch-Visualisierung, Grid-Maps oder lizenzbasierte Kartografie: Die Kombination aus Amateurfunk und Geografie bietet großes Potenzial. Projekte wie das von N4ZJB und seinem Studenten zeigen, wie moderne Kartografie helfen kann, den Amateurfunk besser zu verstehen – und ihn zugleich für neue Generationen attraktiver zu machen.
Detailierte Karte nund Informationen findest du unter QRZ.com

