Die Entschlüsselung der ENIGMA
Ab Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich der Funk, der vor allem vom Militär genutzt wurde. Da der Funkverkehr aber auch durch den Gegner abgehört werden konnte, mussten die Meldungen „unkenntlich“, also verschlüsselt werden. Diesen Part übernahmen spezielle Verschlüsselungsmaschinen:
Teil 1:
Enigma (griechisch αἴνιγμα aínigma, deutsch ‚Rätsel‘) ist der Markenname und eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von Rotor-Chiffriermaschinen, die seit den 1920er-Jahren zur Verschlüsselung vonNachrichten verwendet wurde. Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurden Enigma-Maschinen vorwiegend von der deutschen Wehrmacht eingesetzt.
Den Alliierten gelang es jedoch, die damit verschlüsselten Funksprüche beinahe kontinuierlich zu entziffern, was bis 1974 geheim gehalten wurde.
Mit meinem ersten Filmbericht möchte ich euch eine Übersicht über die grundsätzliche Entwicklungsgeschichte der Enigma und ihre Funktionsweise geben. Dabei liegt der Schwerpunkt hier auf der im Jahr 1930 von der Reichswehr in Dienst gestellten Enigma I (sprich: „Enigma eins“), des während des Krieges am meisten verwendeten Modells.
Teil 2:
Ab Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich die Funktechnik, die bis dahin insbesondere vom Militär genutzt wurde. Da der Funkverkehr aber auch durch den Gegner abgehört werden konnte, mussten die Meldungen „unkenntlich“, also verschlüsselt werden. Diesen Part übernahmen spezielle Verschlüsselungsmaschinen. Wie bereits im Teil 1 berichtet, diente die „ENIGMA“ der deutschen Wehrmacht zur Chiffrierung des Funkverkehrs, indem sie dem getippten Buchstaben scheinbar willkürliche Chiffren zuwies, die ihrerseits an den Empfänger gefunkt wurden. Dieser verfügte über eine identisch eingestellte Enigma-Maschine und konnte durch Eintippen der Chiffren den Klartext wieder zum Vorschein bringen. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Dr. Viehoff, dem Geschäftsführer des Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn.
Teil 3:
Verschlüsselung ist wirklich kein Phänomen des 20. Jahrhunderts. Bereits in der Antike gab es entsprechende Verfahren. Die geheime Texte – auch Chiffren genannt – konnten aber meist relativ schnell entschlüsselt werden. Eine komplexere, kaum zu knackende, aber dennoch handhabbare Verschlüsselung war erst mit speziellen Verschlüsselungsmaschinen möglich. Eine dieser vermeintlich unknackbaren Maschinen war die legendäre ENIGMA.
Wie bereits im Teil 1 und 2 berichtet, diente die „Enigma“ der deutschen Wehrmacht zur Chiffrierung des Funkverkehrs, indem sie den getippten Buchstaben scheinbar willkürliche Chiffren zuwies, die ihrerseits an den Empfänger gefunkt wurden. Dieser verfügte über eine identisch eingestellte Enigma-Maschine und konnte durch Eintippen der Chiffren den Klartext wieder zum Vorschein bringen. Die Geschichte der „Entzauberung“ der ENIGMA beginnt im Jahr 1932, als der für Frankreich unter dem Decknamen „HE“ (Asché) spionierende Deutsche Hans-Thilo Schmidt geheime Schlüsseltafeln für die Monate September und Oktober 1932, sowie die Gebrauchsanleitung und die Schlüsselanleitung an den französischen Geheimdienstmitarbeiter Gustave Bertrand gegen Geld verriet.
Zu dieser Zeit waren erst drei Walzen (I bis III) im Einsatz und die Walzenlage wurde nur vierteljährlich und noch nicht, wie dann ab Oktober 1936, täglich gewechselt. Der Auslandsnachrichtendienst des französischen Geheimdienstes leitete die Unterlagen an britische und polnische Stellen weiter. Während es Franzosen und Briten nicht gelang, in die Verschlüsselung einzubrechen und sie die Enigma als „unknackbar“ einstuften, glückte dem 27‑jährigen polnischen Mathematiker Marian Rejewski bei seiner Arbeit in dem für Deutschland zuständigen Referat BS4, das „Chiffrenbüro“ bereits im Jahr 1932 der erste Einbruch in die Enigma. Dabei nutzte er eine legal gekaufte kommerzielle Maschine (vermutlich das Modell C, bei der – anders als bei der ihm noch unbekannten militärischen Enigma I – die Tastatur mit der in der üblichen Buchstabenreihenfolge einer deutschen Schreibmaschine ausgestattet war.
Rejewski entdeckte zufällig die von den Deutschen für die militärische Variante gewählte Verdrahtungsreihenfolge, die den britischen Codebreaker Dillwyn Knox selbst noch 1939 fast zur Verzweiflung brachte. Mit diesem Anschub, vor allem mit den nun endlich bekannten Walzenverdrahtungen, konnten die britischen Kryptoanalytiker mit Beginn des Krieges im etwa 65 km nordwestlich von London gelegenen Bletchley Park einen erneuten Angriff auf die Enigma starten. Das wichtigste Hilfsmittel dabei war – neben der Hilfe von zuletzt über zehntausend weiblichen und männlichen Mitarbeitern vor allem eine spezielle elektromechanische Maschine, genannt die „Turing-Bombe“, die als Nachfolgerin auf der polnischen «Bomba» aufbaute und vom englischen Mathematiker Alan Turing ersonnen wurde. Dadurch gelang es ihm, die praktisch unüberschaubare Anzahl von mehr als 100 Trilliarden (?) denkbaren Verschlüsselungsmöglichkeiten drastisch zu reduzieren.
So gelang es unter dem Decknamen „Ultra“, beginnend mit Januar 1940 zunächst die von der Luftwaffe und später auch die vom Heer mit der „Enigma I“ verschlüsselten Nachrichten nahezu während des gesamten Zweiten Weltkriegs kontinuierlich zu brechen.
Im Jahr 1943 beispielsweise wurden mehr als 80.000 Funksprüche pro Monat abgefangen und entziffert, also durchschnittlich mehr als 2500 jeden Tag, während des Krieges insgesamt waren es über zweieinhalb Millionen. Bletchley Park war im Zweiten Weltkrieg eine geheime militärische Dienststelle zur Verschlüsselungsmöglichkeiten von kodierten Nachrichten, vor allem der Deutschen.
Es galt als der zentrale Ort für die britische Kryptoanalyse. Dort befand sich die „Staatliche Code- und Chiffrenschule“, die regelmäßig geheime Kommunikation der Achsenmächte „knackte“, vor allem deutsche Enigma- und Lorenz-Chiffren. Bletchley Park ist bekannt für seine Auswirkungen auf den Kriegsverlauf und für die Arbeit, die dort von Wissenschaftlern wie Alan Turing und Dilly Knox geleistet wurde. Obwohl diese Arbeit bis 1974 geheim war, wirkte sie sich erheblich auf die Wissenschafts- und Technikgeschichte aus, insbesondere auf die Geschichte der Informationstechnologie.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Dr. Viehoff, Geschäftsführer des Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn!
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